In Deutschland ist der aus Mexiko stammende Josué Avalos vor allem als Musiker und Künstler bekannt, sei es in den Gruppen La Papa Verde und Chupacabras oder durch seine musikalischen Lesungen. Im Jahr 2012 ist sein erstes Soloalbum Escafandra erschienen und im 2013 kam sein zweites Album “ Al Garete” raus. Aber er ist auch ein politisch bewusster und aktiver Mensch. So ist er Mitglied des Projekts „Menschenrechte Mexiko“ des Allerweltshauses Köln e.V., das in Kooperation mit der Mexiko-Initiative Köln/Bonn durch zahlreiche Veranstaltungen auf die schwierige Lage in Mexiko aufmerksam macht.

“Escafandra”. so lautet der Titel, den Josué Avalos seinem ersten Soloalbum gegeben hat, seinem Erstwerk als Liedermacher. Die zehn Stücke des Albums ließen sich beschreiben als das Leben eines jungen Menschen mit der Erfahrung und Empfindsamkeit eines alten Weisen;  ohne festen Grund unter sich, aber mit der ganzen Welt auf den Schultern. Die Platte handelt von der Unruhe und den Sorgen eines Poeten dieser Zeit, vom Leben, vom Tod, von der Alltäglichkeit. Von einem Poeten, der sich von seiner Gitarre begleiten lässt – und manchmal –  von Freunden, deren Spiel einer privaten Beichte gleicht. Und dieser lange Weg geht über die zutiefst verborgenen musikalischen Punkte der Tradition der lateinamerikanischen “trovadores”  - und das-  ohne diese überzustrapazieren. Ob Bolero, Huapango, Folk oder ein einfaches Lied, alles verschafft sich Raum auf der Platte mit überwältigend Demut, Aufrichtigkeit und Schlichtheit.
Lester Cano
Köln,  Dezember 2011
„Al garete“ ist ein sehr lateinamerikanischer Ausdruck. Er kündet von dem Verlorenen, dem Scheitern oder dem Verlust von Etwas und sogar von einem Selbst.Um uns vor dem Untergehen zu bewahren, erscheint die Musik von „Al garete“ wie ein rettender Leuchtturm in diesem Meer aus Rückschlägen, Unsicherheiten und Labyrinthen unserer Zeit, es ist ein Horizont aus Liedern ohne elektronische Täuschungen, ohne einen anderen Anspruch als den, das Herz derjenigen zu berühren, welche sie hören.„Al garete“ gibt uns das Licht, lässt uns in Lieder eintauchen, die für Sekunden fremd, aber bescheiden sind; zeitweise kritisch; manchmal betörend, schmerzhaft; aber immer hoffnungsvolle Lieder, ehrliche, wirkliche Lieder. Es ist die Hoffnung, dass noch nicht alles gesagt ist, dass noch nicht alles verloren ist. Es ist die Gewissheit, dass wir sind, dass wir einen Ort, einen Talisman haben.
Lester Cano